„Wir sind zu einer Wegwerfgesellschaft geworden“

Beim alljährlichen Neujahrsempfang der Gemeinde waren Vertreter des öffentlichen Gemeindelebens eingeladen. In seiner Rede rief Bürgermeister Reitsberger zu einem bewussteren Umgang mit Energie auf. Zwei Gemeindebürger wurden geehrt.

Die Rede von Georg Reitsberger (FW):

„Wir sind ein teures Pflaster geworden“

Zu Beginn seiner Rede mahnte der Bürgermeister den hohen Plastikverbrauch an: „Riesige Mengen an Verpackungsmaterial landeten trotz des zusätzlich anberaumten Öffnungstermines des Wertstoffhofes wieder als wilde Ablagerungen an den Inseln. […] Wir sind zu einer Konsum- und Wegwerfgesellschaft geeworden und müssen uns diesen Problemen stellen. Dazu gehört auch der verantwortungsbewusste Umgang mit Energie.“ Sowohl der Verkehr als auch die Wohnungsknappheit sind zentrale Probeme der Gemeinde: „wir sind ein teures Pflaster geworden“. Die „Freizeitgesellschaft“ lege nur noch wenig Wert auf große Gärten, so der Bürgermeister. Schon aus Kostengründen begnüge man sich daher oft mit einer Terasse als erweiteres Wohnzimmer. Umso mehr seien Freizeiteinrichtungen gefragt. Deshalb wurde unter anderem das Stadion runderneuert.

„In der Gemeinde Vaterstetten kann man gut und gerne leben“. 

Als Zuzugsgemeinde bleibe Wohnraum Mangelware. „Geförderter Wohnungsbau auf Gemeindegrund ist möglich und es rechnet sich“. So helfe die Gemeinde engagierten Arbeitskräften, „welche wir in der Gemeinde halten wollen und halten müssen“. In der Gemeinde gäbe es einen hohen Antel älterer Menschen. Das Fazit des Bürgermeisters: „in der Gemeinde Vaterstetten kann man gut und gerne leben“.

„Kultur braucht Raum“

Zum Abschluss der Rede dankte der Bürgermeister den Ehrenamtlichen für die Lebendigkeit in der Gemeinde. Auch sprach er den fehlenden Bürgersaal an. Kultur brauche Raum. „Wer sein Erbe nicht allein dem Finanzamt vermachen möchte, könnte hier Großes bewirken“. Eine anschließende Situation bestätigte den Bürgermeister: Da die Bühne des GSD-Festsaals nicht ausreichend Platz für alle Musiker war, musste der E-Pianist sein Instrument vor der Bühne aufbauen.

Musikalische Umrahmung

Umrahmt wurde der Abend von Musikern des HGV sowie der Musikschule. Schon am Eingang wurden die Gäste von einem Streicherensemble begrüßt. Unter der Leitung des neuen Musikschulgeschäftsführers Bernd Kölmel gab das Blasorchester der Musikschule den Auftakt zur Veranstaltung. Auch die Band des HGV war vertreten. Sie unterhielt anschließend mit Musik. Weitere Stücke der Musikschule führten durch das kurzweilige Programm. Den Abschluss bot die Europahymne, die von einem Trompetenduo gespielt wurde.

Zwei Einzelehrungen

Zwei Einzelehrungen wurden an engagierte Bürger der Gemeinde vergeben. Ihnen überreichte der Bürgermeister eine Urunde sowie den Preis „ein Stück Heimat“.

Helmut Wörner, Unternehmensberater ist Vorsitzender des Altenhifewerks Vaterstetten. Einen besonderen Anteil hat er an den Bildungseinrichtungen VHS und Musikschule, an deren Restrukturierung er maßgeblich beteiligt war. „Für seinen unermüdlichen Einsatz hat er sich eine besondere Auszeichnung verdient“, so der Bürgermeister.

Ebenfalls „ein Stück Heimat“ erhielt Karl-Robert Stöhr. Er habe die Gemeinde immer wieder beraten, unterstützt und wichtige Projekte angestoßen. Stöhr habe zur Ansiedlung wichtiger Gewerbebetriebe beigetragen. Als „verlässicher Brückenkopf mit Vermittlung nach beiden Seiten“ umschrieb ihn Georg Reitsberger, der ihn Söhr für seine erfolgreichen Berater- und Vermittlungstätigkeiten ehrte.

Weitere Ehrungen

Des Weiteren wurden Mitglieder des Arbeitskreises Energiewende geehrt. Feuerwehrler der FFW Parsdorf-Hergolding erhielten einen Dank für ihre langjährige Tätigkeit: Harald Erk, Roland Erk, Johann Möstl für 40 Jahre (Urkunde und silberne Ehrennadel) und Franz Hobmeier jun. sowie Georg Mayer für 25 ahre (Urkunde und Wappenkrug).

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