Rathauskonzert: Dynamic Duo

Eine Konzertkritik von Maximiliane Norwood

Wie das „Dynamic Duo“ aus den Batman-Verfilmungen – das dachte ich, als Maximilian Hornung (Cello) und Benjamin Moser (Klavier) beim Rathauskonzert am Sonntag, den 16. Oktober, die ersten Töne des Adagios aus „Cinderella“ spielten. Sie faszinierten gleich zu Beginn mit Präzision und einem klaren Ton. Hornung beginnt mit durchdringendem Forte und einem stark an der Saite haftenden Bogenstrich, wodurch er das Thema sehr selbstbewusst darstellt. Dagegen wird er von Moser mit höchster Leichtigkeit und Genauigkeit umspielt. Dies gibt dem Duo eine rhythmische Genauigkeit, wie sie nur selten zu hören ist.

Hornung zeigt meist viel Musikalität auf der Bühne, jedoch schweifte man im Konzert am Sonntag manchmal ab. Durch regelmäßige Betonung einiger Noten erzeugte er keine langen musikalischen Spannungsbögen. Darüber hinaus ließ sein wildes Vibrato die Musik oft etwas „gepresst“ erklingen. Seine Nocture von Tschaikowsky wirkte dadurch etwas überladen.

In der zweiten Hälfte des Konzerts konnte Hornung das Publikum jedoch wieder von seiner Leidenschaft für die Musik überzeugen. Bei der g-moll Sonate von Rachmaninow blühte sein Vibrato auf und brachte den süßlichen, aber energievollen Klang des Cellos zur Geltung. Er verwendete langsame Bogenstriche, um bestimmte Töne hervorzuheben und die Spannung über musikalische Pausen zu halten. Seine atemberaubenden Pianissimi sorgten für Überraschungsmomente.

Alles in allem war es ein überzeugendes Rathauskonzert, das vor allem durch das gute Zusammenspiel zwischen Hornung und Moser in Erinnerung blieb.

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Bild: Maximiliane Norwood

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