Über 2 Millionen Euro Mehrkosten für die Turnhalle

Mit 8,2 Millionen Baukosten hatte man geplant. Nun ist klar: Beim Bau der neuen Turnhalle, die auch als Veranstaltungssaal dienen soll und einen Hort beinhaltet, wird vermutlich 10,4 Millionen Euro kosten. Eine Lüftungsanlage soll nicht eingebaut werden.

Auf Grundlage der Vorplanungsergebnisse wurde durch die Architekten und die beteiligten Fachingenieure eine Kostenberechnung durchgeführt. Geplant waren Baukosten von 6,8 Millionen Euro sowie 350.000 Euro für die Umgestaltung des Außenbereichs. Zusätzlich plante man mit einem Puffer für Unvorhergesehenes, sodass mit einem Budget von insgesamt rund 8,2 Millionen Euro geplant wurde.

„Nach Abschluss der Vorplanung zeigt sich, dass der Kostenansatz nicht gehalten werden kann. Insbesondere der Ansatz für die Aussenanlagen ist zu gering. Durch die Baumaßnahme wird im Grunde eine Neugestaltung des gesamten Schulhofes notwendig. Zudem wird eine Umverlegung von Sparten notwendig, die ebenfalls hohe Kosten auslöst“, heißt es seitens der Verwaltung.

Die Umverlegung alleine wird voraussichtlich 200.000 Euro kosten, die Wiederherstellung des Außenbereichs nun rund 825.000 Euro. Mit Einberechnung eines Faktors für Unvorhergesehenes sowie der Baukostensteigerung käme man so auf 10,67 Millionen Euro Gesamtkosten, weshalb man Einsparpotentiale ausgemacht habe.

Bereits bei der Vorplanung versuchte man, mit reduzierter Ausstattung zu planen. Das entspricht auch dem Ziel der Nachhaltigkeit. Beispielsweise verzichtete man auf den Einbau einer Lüftungsanlage in der Versammlungsstätte. Die Luftwechsel sollen auf natürliche Weise erfolgen. Fragen aus dem Gemeinderat gab es gestern unter anderem zum Lüftungskonzept. Wie eine Grafik zeigte, werden bei hohen Temperaturen von über 30 Grad auch im Innenbereich Temperaturen vereinzelt von über 30 Grad erreicht – trotz Nachtlüftung. Angesichts des Klimawandels wurde gefragt, ob eine Nachrüstung dann möglich sei. Teil des Lüftungskonzepts ist die Nachtlüftung – doch was, wenn es regnet? Dann schließen sich die Fenster automatisch, so der Architekt in der Sitzung. Alleine der Verzicht auf die Lüftungsanlage sorgt für die Reduzierung der Baukosten um eine halbe Million Euro. Mit diesem sogenannten Low-Tech-Ansatz soll das Gebäude sogar „klimapositiv“ werden – auf dem Dach sind zahlreiche Solarzellen geplant. Auch wurde die Anzahl von Sanitärräumen auf die Mindstausstattung reduziert, wodurch Bau- Instandhaltungs- und Reinigungskosten im Betrieb reduziert werden.

Als weitere Einsparungen werden die Verlegung eines preiswerteren Industrieparketts sowie ein Materialwechsel der Fassade genannt – plante man mit Zink soll nun carbonatisiertes Holz zum Einsatz kommen. Möglich macht das eine japanische Technik, bei der das Holz kurz abgeflammt wird. Insgesamt sollen rund 300.000 Euro eingespart werden, sodass für den Bau am Ende ein Budget von 10,4 Millionen Euro angesetzt. wird.

Hier soll die Turnhalle stehen. Foto: VaterstettenFM

 

 

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